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3D

Hamburger Presse

Die Idee

Nach meiner Logik muss es bei einer Hamburger-Presse möglich sein, die fertig gepresste Fleisch-Scheibe so zu entnehmen, dass sie dabei nicht zerstört oder deformiert wird.
Das hier vorgestellte Modell hat sich bei meinen Tests bestens bewährt.

Die Umsetzung

Das Material

Als Material habe ich mich für PLA entschieden. Als Biokunststoff (Polymilchsäure) erschien es mir sinnvoller für diese Aufgabe als ABS und da die Presse nicht mit hohen Temperaturen in Kontakt kommt, sollte es damit zu keinen Problemen kommen.
Zusätzlich ist das Material einfacher zu Verarbeiten als ABS.

Da ich die fertig gepressten Fleisch-Scheiben ohnehin einpacken und einfrieren (oder zumindest stark abkühlen) will, damit sie auf dem Grill nicht sofort zerfallen, ist die Problematik des Lebensmittel-Kontakts mit der Presse nicht gegeben. Ich presse das Fleisch in der Frischhaltefolie. So kommt die Presse im Idealfall nie in Kontakt mit dem Fleisch.

Das Projekt

Der Entwurf ist sehr einfach, hat sich im Test aber sehr gut bewährt.
Obwohl ich den Ausdruck mit den voreingestellten 20% Füllgrad gedruckt habe, konnte ich das Fleisch mit relativ großer Kraft pressen, ohne das sich die Presse dabei verformt hätte.

Der Formring bestimmt mit seinem Innendurchmesser D die Größe der Fleisch-Scheibe. Seine Abmessungen sind:
D = 115 mm
H = 22 mm

Der Drucker

Als 3D-Drucker kam bei mir der Ultimaker 2 zum Einsatz. Die Druckzeit mit den Standardeinstellungen (Standard-Präzision, 20% Füllgrad) dauerte ca. 20 Stunden also hungrig sollte man das Projekt besser nicht anfangen.
Eine höhere Präzision des Ausdrucks ist nicht erforderlich.
Die Objekte habe ich so entworfen, dass die Presse rundherum ein Spiel von 0,5mm zum Formring hat. Dadurch ist es möglich das Fleisch in der Frischhaltefolie zu pressen, ohne zu riskieren, dass diese dabei beschädigt wird. Die Oberkante des Formrings ist darüber hinaus abgerundet, was ebenfalls zur Sicherheit der Folie beiträgt.

Der Druckvorgang

Ausdruck des Formrings
Ausdruck der Presse

Das Druckergebnis

Die fertige Presse

Der Test

Pressen

Vor dem Pressen wird der Formring mit einem Stück Frischhaltefolie zugedeckt, mit der gewünschten Fleischmenge beladen und dann mit einem weiteren Stück Frischhaltefolie zugedeckt.
Damit alle Portionen (=Scheiben) gleich sind, empfiehlt es sich das Fleisch mit einer Küchenwaage zu portionieren:

Beladung der Presse

Danach wird das Fleisch gepresst:

Die Presse in Aktion.

Nach dem Pressen, kann die Presse vorsichtig wieder herausgezogen werden. Danach wird die Frischhaltefolie nach Innen eingeschlagen und der Formring nach oben abgezogen.
Die perfekt geformte Fleisch-Scheibe bleibt auf der Unterlage liegen.
Damit die Form erhalten bleibt, sollte man die Scheiben nebeneinander auf einem dünnen Schneidbrett pressen. Danach kann dieses zusammen mit den Patties ins Gefrierfach gelegt werden.
Vorsicht beim Herausnehmen: Manche Bretter brechen ganz leicht, wenn sie gefroren sind.

Grillen

Bereits nach 1 Stunde im Gefrierfach sind die Scheiben bereit zum Grillen. Als Gewürze kommen nur Salz und Pfeffer in Frage:

Hamburger Patty und Speck auf dem Grill
Hamburger Patty und Speck auf dem Grill

Burger „zusammenbauen“

Die Wahl der Sauce und der übrigen Zutaten wird hier nicht beschrieben, da das zu weit von dem eigentlichen Thema dieses Beitrags (der am 3D-Drucker gedruckten Hamburger-Presse) abweichen würde.

Der fertige Hamburger

Modifikation der Presse

Ich persönlich verwende den flachen Stempel und bin ganz zufrieden damit. Die Patties verlieren beim Grillen ihre Form nicht.
Da das aber eventuell von vielen Faktoren abhängen kann (z.B. Fleisch- Sorte und Menge), gibt es auf Wunsch einiger Freunde eine Modifikation des Stempels:

Nach dem Ausdruck, sollte die flache Seite dieses Bauteils mit der flachen Seite der Presse verklebt werden.

Die Projektdateien

Die Projektdateien können von Thingiverse heruntergeladen werden: https://www.thingiverse.com/thing:2426659

Schlussbemerkungen

  • Die hier vorgestellte Presse ist eine Eigenentwicklung von mir.
    Sie entstand, weil ich nichts brauchbares im Handel gefunden habe. Das Design resultiert aus funktionellen Überlegungen und basiert keinesfalls auf irgendeinem am Markt verfügbaren Modell.
  • Die Projektdateien biete ich kostenfrei NUR zum Privatgebrauch als Download an.

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